Die Situation

HIV-betroffene Kinder sind Kinder, die entweder selbst HIV infiziert sind oder in ihrer Familie einen Angehörigen (Mutter, Vater, Geschwister) haben, der HIV-positiv ist. Sie sind damit unmittelbar von den Folgen der Infektion betroffen. Ihr Leben ist gekennzeichnet durch die eigene medizinische Behandlung oder die eines nahen Angehörigen, und die Ängste vor Ausgrenzung, Krankheit und Tod in der Familie.

Viele Familien versuchen, die Krankheit geheim zu halten. Wer offen damit umgeht, stößt oft auf Verunsicherung oder auch auf Ablehnung und Ausgrenzung. Auch in Institutionen, in denen Kinder und Jugendliche üblicherweise betreut werden, fühlen sich die Verantwortlichen mit dieser Thematik häufi g überfordert. Die familiäre Tabuisierung der Infektion setzt sich im sozialen, medizinischen und schulischen Kontext fort. Mangelnde Kenntnisse über reale Übertragungsmöglichkeiten und die daraus resultierenden Ängste erschweren eine gesellschaftliche Akzeptanz Betroffener erheblich.

Die Fakten

Im Alltagsleben von Kindern und Jugendlichen existieren keine realistischen Ansteckungsmöglichkeiten! Eine Infektion von Kind zu Kind ist bisher nicht bekannt. Weder durch das zufällige gemeinsame Benutzen einer Zahnbürste noch durch die gemeinsame Benutzung von Geschirr können sich Kinder anstecken. Zusammen Baden oder die gemeinsame Toilettenbenutzung sind ungefährlich. Eine Infektion ist nur durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder durch eine stark blutende Wunde möglich, und nur, wenn das Blut bei einem anderen Kind in eine ebenfalls offene Wunde gerät. Ansonsten reichen bei Verletzungen übliche Hygienestandards aus.

Der Alltag